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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 237

1873 - Essen : Bädeker
237 völlig besiegt und gesprengt. Napoleon war raschen Schrittes «Ulf Berlin losgedrungen und hielt schon am 27. Oktober seinen Einzug -in die trauernde Hauptstadt. In unerhörter Weise ergaben sich die Festungen, und nur wenige Befehlshaber derselben hielten sich so tapfer und standhaft, wie Courbier in Graudenz. Als die Franzosen diesem Kommandanten sagen ließen: „es gebe ja keinen König von Preußen mehr!" antwortete er: „Nun, so bin ich König von Graudenz und werde mich zu vertheidigen wissen." So der Oberst Gneisenau, der, unterstützt von dem Bürger Nettel- beck, Kolberg rettete. Ebenso rettete der 75jährige Oberst Hermann die Festung Pi'llau. Als die Franzosen vor derselben erschienen, rief er die ganze Besatzung zusammen und ließ sie in einen Kreis treten, in dessen Mitte ein Sarg stand; vor dem Sarge stand der Oberst selbst. „Kameraden," sprach er, „lebendig übergebe ich die Festung nicht/ Hier ist mein Sarg; wer mich überlebt, der lege mich hinein. Wer ein braver Soldat ist, der schwöre: Preußen oder Tod!" Alle schwuren — und die Festung konnte von den Fran- zosen nicht genommen werden. — Die Trümmer des preußischen Heeres vereinigten sich hinter der Oder mit einem russischen Hülfsheere, und zwei Tage hinter einander, am 7. und 8. Februar 1807, wurde die mörderische Schlacht bei Eilau geschlagen, in welcher die Preußen ihren alten Waffenruhm wieder bewährten. Aber am 14. Juni erfolgte die unglückliche, entscheidende Schlacht Lei Friedland, in welcher Napoleon einen vollkommenen Sieg über die verbündeten Heere der Russen und Preußen erfocht. Friedrich Wilhelm sah sich zum Frieden genöthigt. Als Napoleon in Tilsit mit dem Könige von Preußen zusammenkam, um Frieden zu schließen, war auch die Königin Louise dabei. „Wie konnten Sie es nur wagen, mit mir Krieg anzufangen?" ftagte der hochmüthige Sieger. Da richtete sich die preußische Königin hoch auf. „Dem Ruhme Friedrichs des Großen war es erlaubt, uns über unsere Kräfte zu täuschen, wenn wir uns getäuscht haben!" ant- wortete die Königin mit Würde — und der trotzige Sieger verstummte.— Am 9. Juli wurde der Friede zu Tilsit geschloffen. Preußen verlor nach diesem Friedensschluß fast die Hälfte seines Gebietes — alle Länder westlich von der Elbe mit 5 Millionen Einwohnern. Aus preußischen, braunschweigischen, hannöverischen und hessischen Ländern bildete Napoleon ein neues Königreich, Westphalen, mit der Hauptstadt Kassel, und setzte darüber seinen Bruder Hieronymus als König. So stand jetzt ein kleines Frankreich im Herzen von Deutschland! — Als aber Napoleon gegen Ende des Jahres 1812 aus Rußland durch Feuer, Kälte, Hunger und russische Waffen ge- schlagen war*), da ging durch alle Herzen die fteudige Ueberzeugung, daß jetzt die Stunde der Befreiung für das Vaterland gekommen sei. Am 3. Februar 1813 erließ Friedrich Wilhelm von Breslau aus *} 6. Seite 458 Nr. 28.

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 239

1873 - Essen : Bädeker
willige auszurüsten, oder die Kleidungsstücke, Betten und Verbandzeug hergaben, oder Charpie zupften, um Kranke.und Verwundete zu pflegen?; Eine fchlesifche Jungfrau schnitt sich, weil sie nichts Anderes zu geben hatte, ihr schönes Haar ab und gab den Erlös hin zur Ausrüstung der Freiwilligen. Männer und Frauen wetteiferten mit einander in dem edlen Bestreben, dem Aufrufe des verehrten Landesvaters zu entsprechen, und Preußen ist den übrigen Deutschen damals ein würdiger Ver- treter und das erste Beispiel der Freiheit und Ehre geworden. Die Begeisterung, welche Preußen bewegte, zündete aber auch in dem übrigen Deutschland. Von den fernsten Grenzen des Südens bis zum Norden und Westen, wo nur immer deutsche Zungen redeten und deutsches Blut in den Adern rollte, da wiederholte sich derselbe Sinn, dasselbe Streben bei Jung und Alt, in jedem Stande und in jedem Geschlechte. Ein neuer Völkersrühling war angebrochen im deutschen Lande. Edle Sänger, wie Theodor Körner, Max Schenkendorf, Friedrich Rückert, Moritz Arndt und viele andere erhoben ihre Stimmen, und ihre Lieder klangen in tausendfachem Chor wieder im Heere und im Volke. „Das Volk steht auf, der Sturm bricht los. Wer legt noch die Hände feig in den Schooß!" — so erklang Körner's mahnende Stimme, und Arndt sang sein berühmtes Lied: „Was ist des Deutschen Vaterland?" — Vollkommen haben es die Deutschen damals bewiesen, daß Ehre und Freiheit, König und Vaterland chnen heilige und theure Güter sind — und daß sie für diese Güter Siege zu erkämpfen wissen, wie sie uns die Geschichte erzählt von den Tagen bei Großbeeren (2?. August 1813), an der Katzbach (26. August), bei Dennewitz (6. September) und bei Leipzig (16., 18. und 19. Oktober). — 40. Blücher und die Schlucht mr der Katzbach. (26. August 1813.) Am 2. Mai fand in der Nähe von Lützen die erste Schlacht in den Befreiungskriegen statt. Napoleon hatte vermessen gedroht, der preußische Name sollte gänzlich ausgelöscht werden aus der Reihe der Völker. Gott aber wollte es anders. Gleich bei Lützen oder Groß- Görschen kämpften die jungen preußischen Krieger mit einer Kühnheit und Todesverachtung gegen die französische Übermacht, daß Napoleon nur mit Mühe das Schlachtfeld behauptete. In größter Ruhe und Ordnung zogen sich die Verbündeten an die Elbe zurück. Damit aber Niemand dies als eine Flucht deuten sollte, redete Blücher am Tage nach der Schlacht seine Truppen also an: „Guten Morgen, Kinder! Diesmal hat es gut gegangen! Die Franzosen sind gewahr geworden, mit wem sie es zu thun haben. Der König läßt sich bei euch bedanken. Aber das Pulver ist alle! Drum gehen wir bis hinter die Elbe zurück. Da werden unsere Kameraden kommen. Die bringen uns Pulver und Blei. Dann sollen die Franzosen die schwere Noth

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 241

1873 - Essen : Bädeker
Soldaten „Marschall Vorwärts" genannt; der König aber gab chm den Ehrentitel: „Fürst von Wahl statt". 41. Der Trompeter an der Katzbach. Von Wunden ganz bedecket, Der Trompeter sterbend ruht, An der Katzbach hingestrecket, Der Brust entquillt das Blut. Brennt auch die Todeswunde, Doch sterben kann er nicht, Bis neue Siegeskunde Zu seinen Ohren bricht. Und wie er schmerzlich ringet In Todesängsten bang, Zu ihm heruberdring et Ein wohlbekannter Klang. Das hebt ihn von der Erde, Er streckt sich starr und wild. Dort sitzt er aus dem Pferde Als wie ein steinern Bild. Und die Trompete schmettert — Fest hält sie seine Hand — Und wie ein Donner wettert Victoria in's Land. Victoria — so klang es, Victoria — überall, Victoria — so klang es Hervor mit krästgem Schall — Doch als es ausgeklungen, Setzt die Trompet' er ab, Das Herz ist ihm zersprungen, Vom Roß stürzt er herab. Um ihn herum im Kreise Hielt's ganze Regiment. Der Feldmarschall sprach leise: Das heißt ein selig End'i (I. Mosen.) 42. Die Völkerschlacht bei Leipzig. (16.-18. Oktober.) In der Mitte Oktobers zogen sich die gewaltigen Heere in der Gegend von Leipzig zur großen Entscheidung zusammen; die Öster- reicher unter Schwarzenberg, die Preußen unter Blücher, die Russen unter Wittgenstein, die Schweden unter ihrem Kronprinzen, zusammen an 300,000 Mann, die Franzosen über 200,000 Mann, aber unter der einzigen Führung ihres ruhmreichen Kaisers. Auf beiden Seiten ahnte man, daß hier über Europa's Geschick die blutigen Würfel fallen sollten. Fürst Schwarzenberg rief es dem verbündeten Heere mit ernsten Worten ins Gedächtniß. Am 16. Oktober begann die große Völkerschlacht bei Leipzig. So schrecklich war der Kanonendonner, daß die Erde im weiten Umkreise erbebte: auf drei Seiten zugleich ent- brannte der furchtbare Kampf, im Südosten der Stadt bei Wachau, im Westen bei Lindenau und im Norden bei Möckern, wo Blücher mit seinen braven Preußen eine besondere Schlacht schlug. Mit uner- hörter Anstrengung und rühmlichem Heldenmuth wurde auf beiden Seiten der Kampf geführt; am Nachmittage des 16. schien es, als sollten die Franzosen siegen, aber zu zeitig triumphirte Napoleon, denn bis zum Abend errang Blücher bei Möckern die größten Vortheile. Dort hatten die Preußen den blutigsten Kamps des ganzen Krieges zu bestehen: dreimal mußten sie das Dorf in Sturm nehmen, und dreimal wurde es ihnen wieder entrissen, aber zuletzt behielten sie dennoch den Sieg. Brennende Dörfer beleuchteten das blutige Schlachtfeld, als die Nacht heraufgezogen war; wie Leichenkerzen flackerten die Nachtfeuer in der weiten Todtenstille, die nur von dem Winseln der Sterbenden Haesters' Yesehuk für Okerkk. Simnuan^Ansq. 16

4. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 244

1873 - Essen : Bädeker
244 Am Wasser der Katzbach er's auch hat bewährt,. Da hat er die Franzosen das Schwimmen gelehrt: Fahrt wohl, ihr Franzosen, zur Ostsee Hinabi Und nehmt, Ohnehosen, den Wallftsch zum Grab! Bei Wartburg an der Elbe, wie fuhr er hindurch Da schirmte die Franzosen nicht Schanze, noch Burg; Sie mußten wieder springen, wie Hasen über's Feld, Und hell ließ erklingen sein Hussah der Held. Bei Leipzig auf dem Plane, o herrliche Schlachti Da brach er den Franzosen das Glück und die Macht; Da lagen sie so sicher nach blutigem Fall, Da ward der Herr Blücher ein Feldmarschall! Drum blaset, ihr Trompeten! Husaren heraus! Du reite, Herr Feldmarschall, wie Winde un Saus! Dem Siege entgegen zmn Rhein, über'n Rhein, Du tapferer Degen, in Frankreich hinein! (Arndt.) In der Neujahrsnacht von 1813 ans 1814, mit dem Schlage 12 Uhr, zog Fächers Heer bei Mannheim und er selbst hei Caub über den Rhein, während der rechte Flügel des grossen Heeres der Verbündeten durch Holland, der linke durch die Schweiz in Frankreich eindrang. Nach manchen Kämpfen hielten die Verbündeten am 31. März siegreich ihren Einzug in die stolze Hauptstadt Paris. Napoleon wurde abgesetzt und auf die Insel Elba verwiesen. Am 30. Mai 1814 wurde der erste pariser Friede geschlossen. Aber es dauerte kaum ein Jahr, da verliess Napoleon Elba, kam wieder nach Frankreich und der Krieg begann von Neuem. Bei Waterloo oder Belle-Alliance kam es am 18. Juni 1815 zur entscheiden- den Schlacht. Die französische Armee wurde vernichtet, und die Verbündeten hielten am 7. Juli ihren zweiten Einzug in Paris. Napoleon wurde auf die Insel St. Helena verwiesen, wo er am 5. Mai 1821 gestorben ist. Am 20. Mai 1815 wurde der zweite pariser Friede geschlossen. Schon nach dem ersten pariser Frieden hatten alle an dem Kriege gegen Napoleon betheiligt gewesene Fürsten Abgesandte nach Wien geschickt, um die Angelegenheiten der deutschen Staaten zu ordnen. Diese Versammlung, der „Wiener Congress“ genannt, dauerte vom 20. September 1814 bis zum 9. Juli 1815. Durch diesen Congress wurde das deutsche Reich — wie es bis 1806 bestanden hatte — nicht wieder hergestellt, sondern Deutschland in einen Staatenbund verwandelt, unter dem Namen „der deutsche Bund“, der bis 1866 bestanden hat. Bei seiner Gründung zählte er 39, bei seiner Auf- lösung noch 33 Staaten. Die Bundesversammlung (der Bundestag) bestand aus den Gesandten aller deutschen Staaten und hatte ihren Sitz zu Frankfurt am Main. Der Zweck des Bundes war die Erhaltung der innern und äussern Sicherheit Deutschlands. Das Bundesheer betrug im Falle eines Krieges etwa 600,000 Mann. Preussen erhielt nach dem Wiener Congress nicht bloss seine frühern, von Napoleon ihm genommenen Landestheile zurück, sondern ausserdem noch: das Grossherzogthum Posen, schwedisch Pommern mit Rügen, die Hälfte des Königreichs Sachsen, Westphalen und die Rheinprovinz. 44. Die Krieges - Denkmünze. Traulich geht der Knab' an Vaters Seite; Regen Sinnes und voll Wisscnslust, Fragt er forschend, was der Schmuck bedeute, Links, am bunten Band auf Vater's Brust. —

5. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 254

1873 - Essen : Bädeker
254 gen Gefechten wurden die Österreicher binnen 8 Tagen auf allen Punkten mit einem Verlust von 22,000 Mann an Todten, Verwunde- ten und Gefangenen gegen 14 Meilen weit zurückgedrängt, und da- durch zugleich die Vereinigung aller drei preußischen Armeen hergestellt. Mit dieser Vereinigung war der Zeitpunkt gekommen, wo der König Wilhelm den Oberbefehl über die Gesammt-Armee übernehmen sollte. Am 30. Juni verließ derselbe Berlin und traf am 2. Juli in Gitfchin bei der Armee ein, sofort das Ober-Kommando übernehmend. Viernndzwanzig Stunden später hatte der König mit diesem größten preußischen Heere, welches je auf einem einzigen Schlacht- felde versammelt war, eine der glänzendsten Schlachten geliefert, welche die Kriegsgeschichte kennt — und das rvar: 31. Die Schlacht bei Königgrätz. (3. Juli 1866.) (Son einem Augenzeugen.) „Nachdem am Nachmittag des 2. Juli dem Ober-Kommandeur der I. Armee, Prinzen Friedrich Karl, gemeldet worden, daß die öster- reuwche Armee sich vor Königgrätz in bedeutender Stärke conzentrirt*) habe, und nachdem die Befehle des Königs eingeholt waren, wurde der Beschluß gefaßt, es nicht auf einen feindlichen Angriff ankommen zu lassen, sondern sofort selbst anzugreifen. In der Nacht vom 2. zum 3. Juli rückte Prinz Friedrich Karl mit der 1. Armee in gerader Richtung auf Königgrätz vor. Der erste Ka- nonenschuß fiel gegen 7 Uhr Morgens. Der Feind entwickelte von An- beginn des Artilleriekampfes an eine wahrhaft furchtbare Macht an Ge- schähst. Er stand bei Sadowa vor einem dichten Gehölz, das seine Batterien**) vorzüglich bestrichen und das allem Vordringen ein un- überwindliches Hinderniß entgegenzusetzen schien. Bald nach 8 Uhr erschien vor Sadowa, von wo aus Prinz Friedrich Karl das Gefecht dirigirte, Se. Majestät der König Wilhelm, begleitet von einer zahlreichen Smte***), in welcher sich u. A. Prinz Karl, der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, Graf von Bismarck, General von Moltke, der Kriegsminister General von Roon befanden. Der König leitete und verfolgte vom Augenblick seiner Ankunft an mit ge- spanntester, ernstester Aufmerksamkeit die Schlacht. Seine Erscheinung, die im Verlaufe dieses denkwürdigen und glorreichen Tages noch so v«l dazu beitragen sollte, den herrlichen Erfolg unserer Waffen zu sichern, war majestätisch und schön, wie immer, aber ganz besonders erfüllt von dem Ausdrucke einer Festigkeit und eines selbstbewußten Muthes, wie ihn nur der Kriegsherr einer solchen Armee in sich tragen kann. Man sah und fühlte: So sieht ein König aus, der siegen will! *"> eonzentrirer, «= auf einem Punkte zusammenziehen/ vereinigen **} Batterien --- Geschntzstand, die Geschütze selbst. ***) Suite --- Gefolge, Begleitung.

6. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 461

1873 - Essen : Bädeker
461 hier genannt fern; bet Austerlitz 2 Dez 1805, wo Napoleon über Rußlands und Österreichs Kaiser siegte (Dreikaiserschlacht); Lei Jena 14. Okt. 1806, wo Preußen ties gedemüthigt ward; bei Aspern 21. Mai 1809, ein Heller Sonnenstrahl für die Deutschen, und Lei Wagram 6. Juli 1809, wo Frankreich wieder siegte und Österreich zum Frieden zwang. Da stand nun Napoleon auf dem Gipfel des Ruhmes, und er schien unbezwingbar, obschon die treuen Tyroler — Speckbacher, Andreas Hofer — in ihren Bergen und die hochherzige Nation der Spanier zeigten, daß wahre Volkskraft sich nicht so leicht bezwingen lasse. Aber etwas fehüe ihm noch, um den mächtigen Fürsten Europas sich gleich zu stellen, und er verstieß seine treue Gemahlin Josephine und vermählte sich 1809 mit Marie Louise, der Tochter des Kai- sers Franz. Diese gebar ihm 1810 einen Sohn, Napoleon n., in der Wiege schon König von Rom, und ist doch nie auf einen Thron gekommen; denn der Vater, so hoch gestiegen, bereitete sich selbst und allen den Seinigen das Verderben. Nur ein Fürst, nur ein Reich war noch in Europa, welches sich mit Napoleon messen konnte, dies war Rußland und sein edler Kaiser Alexander. Wohl fühlte dieser, daß er nicht länger jenes Mannes Herrschsucht leiden dürfte, welcher immer willkürlicher mit den Völkern und Staaten verfuhr, so daß jener für sein eignes Reich fürchten mußte. Aber auch Napoleon wußte, daß er sich nicht eher also, wie er wollte, Herr von Europa nennen könne, bis jener Gebieter des ausgedehntesten Reichs auf Erden besiegt wäre. Und um ihn zu besiegen, bot er alle Kriegsgewalten auf, über welche sein mächtiges Scepter gebot. Mir einem Heere von mehr als 600,000 Mann, welches fast aus allen Völkern Europas zusammengesetzt und vortrefflich ausgerüstet war, so daß es menschlichen Waffen fast nicht besiegbar schien, überschritt Na- poleon die Grenze Rußlands (24. Juni 1812). Die Russen aber zogerr sich immer weiter zurück und ließen ihm ein ödes, unvertheidigtes und von allen Lebensmitteln entblößtes Land zum Durchmarsch. Nur bei Smolensk, dann an der Moskwa ward fürchterlich blutig gekämpft, und Napoleon erfuhr, obgleich er sich Sieger nennen durste, den ganzen Grimm der Russen. Aber der Weg nach Moskau, der alten Zaren- stadt, stand ihm offen, und im September war er Herr derselben. Und zu rechter Zeit; denn schon ward die Jahreszeit rauher, und rasch rückte in dem nördlichen Lande der Winter heran, wodurch der Mangel an Lebensmitteln (denn die Russen hatten alles vor sich her zerstört) um so empfindlicher wurde. Auch mit dem Besitze Moskaus war nicht viel gewonnen; es war eine ungeheure Stadt ohne Menschen, und bald sollten er und all die Seinigen auf die furchtbarste Weise aus ihren schönen Hoffnungen gestürzt werden. Denn die ganze große, herrliche Stadt, mit allen ihren Reichthümern und Kostbarkeiten, ging — der

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 238

1873 - Essen : Bädeker
238 einen Aufruf zur freiwilligen Bewaffnung: „Das Vaterland ist in Gefahr; Preußens Jugend rüste sich zum Kampfe!" — Da loderte die Vaterlandsliebe in Hellen Flammen auf: Jünglinge und Männer verließen Beruf und Familie, um das Vaterland zu befreien. Am 28. Februar schloß der König mit dem Kaiser Alexander von Nußland ein Bündniß, in welchem letzterer gelobte, die Waffen nicht eher niederzulegen, bis Preußen in feinem früheren Umfange wieder hergestellt sein werde. Am 16. März erfolgte Preußens Kriegs- erklärung an Frankreich, und am 17. März erließ der König den denk- würdigen Aufruf an sein Volk, der mit den begeisterten Worten schließt: „Welche Opfer auch gefordert werden, ste wiegen die heiligen Güter nicht auf, für welche wir sie hingeben, für die wir streiten und siegen müssen, wenn wir nicht aufhören wollen, Preußen und Deutsche zu sein. Es ist der letzte entscheidende Kampf, den wir bestehen für unsere Existenz, unsere Unab- hängigkeit, unsern Wohlstand. Keinen andern Ausweg giebt es, als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang, weil ehrlos der Preuße und der Deutsche nicht zu leben vermag. Mit Zuver- sicht dürfen wir vertrauen, Gott und unser sesterwille werden unserer ge- rechten Sache den Sieg verleihen, und mit ihm die Wiederkehr einer glück- lichern Zeit!" — Zugleich wurde die Errichtung der Landwehr verordnet. „Mit Gott für König und Vaterland" — sollte ihr schöner Wahlspruch sein, und mit demselben schönen Worte war wenige Tage vorher (am 10. März) der Orden des eisernen Kreuzes als Auszeichnung für die Helden des Befreiungskrieges gestiftet worden. 38 Preußens und Deutschlands Erhebung. (1813.) Der Aufruf des Königs von Preußen, Friedrich Wilhelm'slll., entflammte die Begeisterung für die Befreiung des Vaterlandes zu dem herrlichsten Feuer. „Der König rief, und Alle, Alle kamen!" Von Memel bis Demmin, von Cölberg bis Glatz regte sich unter den Preußen nur eine Stimme, ein Gefiihl, das Vaterland zu retten, Preußen und Deutschland zu befreien. Krieg wollten die Preußen, dm Frieden fürchteten sie, weil er unter Napoleons Gewaltherrschaft doch kein ehrenvoller geworden wäre. Krieg! Krieg! schallte es von den Karpathen bis zur Ostsee, von dem Niemen bis zur Elbe. Jünglinge, die kaum wehrhaft waren, Männer mit grauen Haaren, Offiziere, die wegen Wunden und Verstümmelungen lange ehrenvoll entlassen waren, Gutsbesitzer und Beamte, Väter zahlreicher Familien und Verwalter großer Geschäfte, für jeden Kriegsdienst längst entschul- digt, wollten sich doch selbst nicht entschuldigen; ja, sogar Jungfrauen drängten sich unter Verkleidungen zu den Waffen. Alle wollten sich üben, rüsten und für das Vaterland streiten und sterben. Und was die Männer unter den Waffen thaten, das thaten die Frauen durch Gebete, Ermahmmgen, Arbeiten, Sorgen und Mühen ftrr die Ausziehenden, Kranken imd Verwundeten. Wer könnte ste alle zählen, die Hab und Gut, Ohr- und Fingerringe opferten, um Frei-

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 240

1873 - Essen : Bädeker
240 kriegen! Wer jetzt sagt, wir retiriren, ist ein Hundsfott! Guten Morgen, Kinder!" Nach der Schlacht bei Bauzen am 21. Mai trat nun ein zweimonatlicher Waffenstillstand ein, nach dessen Ablauf auch Öster- reich und Schweden dem Bündnisse Preußens und Rußlands gegen Frankreich Leitraten. Das Gesammtheer der Verbündeten bildete jetzt drei Abtheilungen: die Nordarmee, unter dem Kronprinzen von Schweden und den preußischen Generalen Bülow und Tauentzien; die schlesische Armee, unter Vater Blücher, Jork und Gneisenau; die Süd- oder Hauptarmee in Böhmen, unter dem österreichischen Fürsten Schwarzenberg. Glorreiche Siege erfocht die preußische Landwehr am 23. August bei Großbeeren und am 6. September bei Dennewitz. Da wurden die Franzosen, die nach Berlin wollten, mit blutigen Köpfen nach Hause geschickt. Die brave Landwehr schlug Alles mit den Kolben zusammen, sie meinte: „Dat fluscht so bäter!" Die Hauptarmee bestürmte zwar am 26. und 27. August Dresden ver- geblich und hätte eine große Niederlage erlitten, wenn nicht ein Häuflein Russen, angefeuert von Friedrich Wilhelm Iii., heldenmüthig bei Kulm ausgehalten, und durch die unter Kleist herbei eilenden Preußen die Franzosen am 30. August bei Nollendorf gänzlich geschlagen worden wären. Aber die schönsten Lorbeeren errang die schlesische Armee am 26. August an der Katzbach. Hier besiegte Blücher, der so recht eigentlich der'held der deutschen Freiheitskriege geworden ist, den fran- zösischen Marschall Macdonald. Das war eine Schlacht! Blücher wollte eben über die Katzbach, um den Feind jenseits des Flusses anzu- greifen, als er plötzlich diesseits in den Ebenen von Wahlstatt die Franzosen im vollen Anmarsche fand. Schnell trifft er seine Maß- regeln, und als Alles bereit ist, ruft er: „Nun, Kinder, hab'ich genug Franzosen herüber, nun vorwärts!" Mit dem Rufe: „Es lebe der König!" setzt sich Alles in Bewegung. Der Regen strömt herab und hindert das Gewehrfeuer. Es kommt zum Handgemenge, und die Preußen — die schlesische Landwehr halb barffrß, denn die Schuhe blieben im Koth stecken, in durch die Nässe zusammengeschrumpften Uniformen — gewinnen mit Bajonett und Kolben schnell die Oberhand. „Hör', Vater Blücher, heut' geht's gut!" rufen sie freudig dem Feld- herrn zu, der immer voran ist und mit der Reiterei dem Feinde den Garaus macht. Vom herabströmenden Regen schwellen die Flüsse im Rücken der Franzosen, und in der tiefen Dunkelheit finden Tausende von ihnen in der wüthenden Neisse und in der Katzbach den Tod. Blücher verfolgte den zersprengten Feind bis an den Bober und Queiß. Dort ließ er am 1. September einen feierlichen Gottesdienst halten, Viktoria schießen und ein „Te Deum“ singen. Hierzu hatte er seine Armee aufgefordert in einem Tagesbefehl, der also schloß: „Laßt uns dem Herrn der Heerschaaren, durch deffen Hülfe ihr den Feind nieder- geworfen, einen Lobgesang singen und im öffentlichen Gottesdienste ihm danken. Dann sucht euern Feind aufs Neue auf!" Die Franzosen hatten 30,000 Mann verloren. Blücher wurde von nun an von seine«

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 242

1873 - Essen : Bädeker
242 unterbrochen wurde. Napoleon mochte schon an diesem ersten Tage ahnen, daß ihn das Schlachtenglüch verlassen habe; denn er versuchte am 17. durch große Versprechungen Österreich zum Abfalle von den Verbündeten zu verführen, aber vergeblich; am 18. mußte er den verzweifelten Kampf noch einmal gegen die ganze Macht der Verbündeten aufnehmen. Rechts neben dem Dorfe Probstheida befindet sich eine Anhöhe, auf welcher eine Windmühle stand. Hier hielt Napoleon und leitete die Schlacht. Ihm gegenüber weilten auf einem Hügel die drei verbündeten Monarchen, Friedrich Wilhelm Iii. und die Kaiser Alexander und Franz, nebst dem Marschall Schwarzenberg. Abermals bestand der ungeheure Kampf aus drei Schlachten, die im Norden, Osten und Süden von Leipzig geschlagen wurden. Auf dem Raume von einer Quadratmeile focht eine halbe Million Menschen. Die Verbündeten wetteiferten an Muth und Tapferkeit; aber auch die Franzosen stritten mit helden- müthiger Ausdauer. Bald neigte sich Napoleons Glücksstern. Im Norden der Stadt, wo Held Blücher kämpfte, erlitten die Franzosen eine so vollständige Niederlage, daß sie in Unordnung das Schlachtfeld verließen. Hier begab es sich auch, daß die sächsischen Truppen, welche bisher gezwungen dem fremden Machthaber gefolgt waren, mit Hörnerklang und Trompetenschall zu den Kämpfern für Deutschlands Freiheit übergingen. — Am blutigsten aber rásete die Schlacht bei dem Dorfe Probstheida. Unzählige Opfer wurden hingerafft. Hoch über Leichenhügel schritten die Kämpfenden daher, und ihr Fuß watete im rauchenden Blut. Über 300 Kanonen donnerten auf diesem Punkte gegen einander, Schon neigte sich der Tag — es war 5 Uhr Nachmittags — da ließ Friedrich Wilhelm dem schrecklichen Blutvergießen ein Ende machen; denn von allen Seiten eilten die Siegesboten herbei. Die Feinde räumten von selbst das Dorf. Die drei verbündeten Monarchen aber, als sie von ihrem Hügel herab überall ihre siegreichen Banner daher wehen sahen, sanken auf ihre Kniee, und ein stilles Gebet drang zum Herrn der Welt empor, dessen Arm der guten Sache den gerechten Sieg verliehen hatte. Ganz anders sah es auf dem gegenüber liegenden Windmühlen- hügel aus. Ernst, -nachdenkend und in sich gekehrt, schritt Napoleon umher. Schweigend blickte seine Umgebung auf den ernsten Gebieter, der nun die Nothwendigkeit seines Rückzuges einsah. An einem Wacht- feuer wurden die erforderlichen Befehle ausgefertigt. Während der Zeit überwältigten den Kaiser die Anstrengungen des Tages. Auf einem hölzernen Schemel sitzend, war er erschöpft in Schlummer gesunken. Stumm und düster umstanden seine Generale das Wachtfeuer, und nach einer Viertelstunde erweckte ihn das Geräusch seiner abziehenden Truppen. Dann ritt er nach Leipzig zurück und nahm dort sein Nachtquartier. Noch in derselben Nacht begann der Rückzug der französischen Schaaren. Gegen 9 Uhr des Morgens verließ Napoleon am 19. Oktober Leipzig; nur mit Mühe konnte er wegen des Drängens und Treibens aus der Stadt gelangen. Denn schon schritten die Verbün- deten von allen Seiten zur Erstürmung Leipzigs heran und drangen

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 243

1873 - Essen : Bädeker
243 in die Stadt em. Durch eiligste Flucht suchten die Franzosen sich zu retten. Da plötzlich flog die steinerne Elsterbrücke in die Luft, und damit erlosch ihnen die letzte Aussicht auf Entkommen. Der Po- lenfürst Poniatowsky, welcher sich durch Schwimmen retten wollte, fand in den Fluchen seinen Tod. Ganze Schaaren von Franzosen wurden gefangen genommen. Im Ganzen zählten sie in jenen Tagen 38,000 Todte und Verwundete und 310,000 Gefangene; aber auch die Verbündeten hatten ihren Sieg mit 42,000 Todten und Vn!wun- deten erkaufen müssen. — Am 19. Oktober zogen die verbündeten Monarchen feierlich in Leipzig ein. Es war ein großer Augenblick, als sich die drei Fürsten Angesichts ihrer tapfern Schaaren die Hände reichten, um sich zur Befreiung Deutschlands Glück zu wünschen Von den Siegern immer noch verfolgt, zogen die Franzosen in Eilmärschen über Erfurt dem Rheine zu, wurden aber am 21. Oktober bei Freiburg an der Unstrut von Kork arg mitgenommen. Der bayerische General Wrede suchte dem französischen Heere bei Hanau den Durchzug zu wehren, und nur mit großem Verluste schlug sich Napoleon am 30. und 31. Oktober durch, um die Trümmer seines Heeres über Frankfurt zum Rheine zu führen, den er am 2. November bei Mainz zum letzten Male überschritt. O Leipzig, du freundliche Lindenstadti Dir ward ein leuchtendes Ehrenmal; So lange rollet der Zeiten Rad, So lange scheinet der Sonne Strahl, So lange die Ströme zum Meere reisen: Wird noch der späteste Enkel preisen Die Leipziger Schlacht. (®. M. Arndt.) 43. Das Lied von Blücher. (1813.) „In Harren und Krieg, in Sturz und Steg, Bewußt und groß, so riß er uns vom Feinde los." G öthe's Grabschrift auf Blücher Was blasen die Trompeten 1 Husaren heraus I Es reitet der Feldmarschall im fliegenden Saus, Er reitet so freudig sein muthiges Pferd, Er schwinget so schneidig sein blitzendes Schwert. O schaut, wie ihm leuchten die Augen so klar! O schaut, wie ihnl wallet sein schneeweißes Haart So frisch blüht sein Alter, wie greifender Wein, Drum kann er Verwalter des Schlachtfeldes sein. Er ist der Mann gewesen, als alles versank, Der muthig hin gm Himmel den Degen noch schwang. Da schwur er beim Eisen gar zornig und hart: Franzosen zu weisen die preußische Art. Er hat dm Schwur gehalten. Als Kriegesrus erklang, Hei! wie der weiße Jüngling in'n Sattel sich schwang! Da ist er's gewesen, der Kehraus gemacht, Mit eisernem Besen das Land rein gemacht. Bei Lützen auf der Aue da hielt er solchen Strauß, Daß vielen Tausend Welschen der Athem ging aus, Viel Tausende liefen gar hastigen Lauf, Zehntausend entschliefen, die nie wachen auf. 16*
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